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Butterjungfer

Auf dem Zerbster Markt

halten seit Jahrhunderten Wacht der steinerne Roland und neben ihm auf hoher, schlanker Säule die sagenumwobene, zierliche Zerbster Butterjungfer. Sie ist einmalig in der Welt und deshalb ein ganz besonderes Wahrzeichen unserer Stadt. Bei der jetzigen Sanierung des Marktes wurden zwei ehemalige Fundamente entfernt. Ein neueres aus Beton und darunter ein mit Ziegeln in Klosterformat befindliches Fundament war völlig zerbröckelt gewesen. Auf dem Zerbster Marktplatz war schon mal keine Butterjungfer mehr und zwar vom 20. November 1902 bis zum 27. Januar 1903. Für die Zerbster eine schlimme Zeit, da doch die Historie sagt, dass immer eine "Jungfer" auf dem Markt stehen muss.

Die Sage von der Butterjungfer

Vor langen Zeiten stand dem Grafen von Lindau das Recht zu, für Butter, Käse und andere Waren, die nach Zerbst gebracht wurden, einen Zoll zu erheben, der aber mit der Zeit so hoch wurde, daß die Bauern ihre Erzeugnisse nicht mehr in die Stadt hineinbrachten, sondern vor dem Heidetor am Butterdamm, der davon seinen Namen haben soll, feil boten. Für die Zerbster Hausfrauen war es freilich keine angenehme Aufgabe, bei Wind und Wetter den weiten Weg bis zum Butterdamm zu wandern, um dort Butter, Eier und Käse einzukaufen.
Endlich fand sich eine vornehme, vermögende Jungfrau, die entschlossen war, die Zollgerechtsame zu Gunsten der Stadt durch Kauf abzulösen. Sie begab sich eines Tages zum Grafen von Lindau und bat ihn, ihr den Zoll käuflich abzutreten, damit der Buttermarkt in die Stadt verlegt werden könne. Der Graf ging wohl auf den Vorschlag ein, stellte aber zur Bedingung, daß der Kaufpreis soviel Goldstücke betragen solle, als die Käuferin Schritte machen müsse, um den Weg vom Butterdamm bis zum Markplatze zurückzulegen. Freilich mußte sich die edelmütige Zerbsterin sagen, daß ihr Vermögen kaum zureichen würde, um die nötige Geldsumme aufzubringen, aber sie mochte von ihrem Entschlüsse nicht zurückstehen.

1259 - Die Sage von der Butterjungfer

Schließlich erklärte sie sich einverstanden; es wurde ein Tag festgesetzt, an welchem die Zahlung in der besprochenen Weise stattfinden sollte.
Die Zwischenzeit benutzte die Jungfrau, um ihr Hab und Gut in blanke Goldmünzen umzusetzen. Dann stellte sie sich am verabredeten Tage auf dem Butterdamm ein, wo schon die Vertreter des Grafen sie erwarteten. In deren Begleitung wanderte sie dann in die Stadt zurück, indem sie jeden Schritt der langen Wegstrecke mit einem Goldstück belegte, und ihre Barschaft reichte gerade bis zu der Stelle auf dem Marktplatze, wo heutigen Tages die Säule mit der weiblichen Figur steht, die man ihr zu Ehren hier errichtet hat.

Gretchen Hartwig als Butterjungfer (4.v.l.)

zur 1000-Jahr-Feier 1949

Bei der jetzigen Sanierung des Marktes wurden zwei ehemalige Fundamente entfernt. Ein neueres aus Beton und darunter ein mit Ziegeln in Klosterformat befindliches Fundament war völlig zerbrockelt gewesen.
Auf dem Zerbster Marktplatz war schon mal keine Butterjungfer mehr und zwar vom 20. November 1902 bis zum 27. Januar 1903. für die Zerbster eine schlimme Zeit, da doch die Historie sagt, dass immer eine "Jungfer" auf dem Markt stehen muss.

Neueröffnung des Zerbster Marktes nach Umbau

am 27.08.2010, dabei wurde die gut 30 Kilogramm schwere, vergoldete Figur wurde angemessen in eine Trage gebettet. So wird sie dann auf unbestimmte Zeit wieder ihren Platz in sieben Metern Höhe einnehmen.